Die Welt der Chroniken des letzten Reiches
Diese Welt kann auf zwei Arten benannt werden: Einmal nach den in ihr vorhandenen Kontinenten, dann wird sie von den Zihann’valern Zicbar genannt. Oder nach dem großen Meer, das jeden dieser Kontinente umgibt. Dieses große ringartige Meer heißt wiederum Mörvido in der alt-zihann’valischen Sprache.
Die Zicländer: Zihann’val (ehem. Zihann’tra), Skimmerlaan (navarc: Cennaer’lann), Platzhalter (navarc. Tannden), Civitas Reminiscentiae (navarc: Nexos)
Die Bärländer: Rean d’la Vallee (navarc: Thal’ran), Ar’a D’widan (navarc: Roig’lann), Platzhalter (navarc: Froih’lann)
Mörvido, früher in Navarc auch Mörvidö genannt, bedeutet „leeres Meer“. Es liegt wie ein Ring um den Kontinenten-Cluster Zicbar und schließt die befahrbaren Meere ein.
Wichtig ist also die Unterscheidung zwischen dem eigentlich Meer Mörvido, welches aufgrund seiner tückischen Eigenschaften nicht befahren werden kann und dem Begriff des „Mörvido“ als Alles, welches von dem so benannten Meer umschlossen wird, i.e. die gesamte, bekannte Welt. Die Nexianer nannten diese Welt daher auch „Mondos Explorabiles“, also die „erforschbare Welt“.
Zu einer Zeit, als die Biester noch nicht so zahlreich waren und die Meere noch nicht ebenso verseucht an Wasser- und Meeres-Biestern, wurden von vielen Ländern Versuche unternommen, das Mörvido zu erkunden. Dadurch war bekannt, dass die befahrbaren Meere wie ein Puffer zwischen Zicbar und dem Mörvido liegen und viele von ihnen wurden von den Nexianern benannt. Die meisten der befahrbaren Meere sind jedoch entweder nicht lohnenswert zu befahren oder gar zu gefährlich dazu. Das Mare Infestatom beispielsweise war nahezu unbefahrbar aufgrund der hohen Biesterzahl.
Was die befahrbaren Meere jedoch von dem Mörvido unterscheidet ist, dass es in der Theorie dennoch möglich ist, sie zu durchqueren.
Dies ist beim Mörvido nicht möglich.
Von den wenigen Seeleuten und Kundschaftern, welche lebend zurückkamen, ist nicht viel bekannt: Die meisten kommen mit wirrem Verstand zurück – oder gar nicht. Ihre Beschreibungen davon, dass die Sternenbilder, sobald man das Mörvido erreicht, sich angeblich verschieben und der Himmel drohe einem auf den Kopf zu fallen, sei also nicht für bare Münze zu nehmen. Einzig dies wissen wir: alle, welche die Reise überleben, raten davon ab diese Reise zu versuchen.
Die Nexianer gaben dem Mörvido viele Namen. Technische wie „Mare Oltima“, das „letzte Meer“ oder solche, die eine abschreckende Wirkung haben sollen wie „Insanos Oceanos“, der „verrückt machende Ozean“.
Die Länder
Das Land in dem „die Chroniken des letzten Reiches“ spielt und (wie zu vermuten ist) auch das namensgebende „letzte Reich der Menschen“. Zihann’val ist ein vergleichsweise sehr junges Land, das in dieser Form erst seit etwas mehr als fünfzig Jahren existiert, doch es erbt die Geschichte und Kultur eines sehr viel älteren und größeren Landes: Zihann’tra.
Im Allgemeinen ist Zihann’val wie sein Vorgänger für seine Regierung durch den Blutadel bekannt, der von seinem Volk verehrt wird. Außerdem sind sie religionslos und skeptisch gegenüber Aberglauben und Mystik. Sie vertrauen auf feste Regeln, und bei ihnen wird niemals leichtfertig gesprochen oder geschrieben. Jedes Wort wiegt schwer wie Metall, dem Material aus dem sie bevorzugt Kunstgegenstände und Schmuck herstellen. Es wird vermutet, dass dies noch ein Überbleibsel aus einer Zeit als Bergvolk ist.
Bevor das Land unterging, nannten die Zihann’valer ihren Nachbarn auf der anderen Seite des Onstroms „Thal’ran“, das Reich der Täler. Sich selbst nannte dieses Land eigentlich „Rean d’la Vallee“, was glücklicherweise dasselbe bedeutet.
Thalran war früher bekannt für seine Hochebenen, zwischen denen sich tückische Täler mit fruchtbarem Boden und nassen Dschungeln auftaten. Eingerahmt von einem großen Gebirge, welches die Wüstentrockenheit von ihnen fernhielt, entfaltete sich hier eine Kultur mit viel Energie, die leuchtende Farben, laute Musik und Tanz liebt. Ihrer Kultur nach weben und färben sie viel, weshalb ihr Schmuck aus Fäden und Hölzern besteht. Obgleich ihre Art oft als wilder eingeschätzt wird als üblich, sind es herzliche Leute, welche ein stabiles Sozialnetz haben. In diesem stapeln sie Häuser, gemeint Familienverbände, in mehreren Lagen – nicht unähnlich den vielen Schichten an Stoff in ihren Trachten.
Als Zihann’val sich noch das größere Reich Zihann’tra nannte, waren ihr direkter Nachbar auf ihrer einzigen Landseite das Land Cenna’lann, das Land der Dualität. Von seinen früheren Einwohnern und dem jetzigen, überlebenden Volk hingegen, wird es „Skimmerlaan“ genannt, das Land des Schimmerns.
Cennaer sind allgemein dafür bekannt, exzentrischer als Menschen anderer Völker zu sein. Sie haben einen sehr ausgeprägten Sinn ihrer Individualität und ihrer Kultur nach wollen sie diese in jeder möglichen Form ausleben. Ob durch Kleidung, Schminke oder Körpermodifikationen (z.B. Haarfarbenänderung oder Tattoos) alles ist erlaubt. Dies macht Cenna’lann zu einem der offen gesinntesten Völker – zumindest was diese Aspekte angeht. Ihrer Kultur nach sind Cennaer immer Mitglieder des Lawe (bzw. Hakerdom), einer Religion, welche die Seele als eine wandelnde Entität ansieht, welche eigentlich zur realen, sichtbaren Welt gehört. Cennaer sind leicht an dem Glöckchen zu erkennen, das ein jeder trägt, welcher dem Hakerdom angehört. Den Lawe praktizieren die Cennaer in geschlossenen Gemeinden, die nur in seltenen Fällen Außenseiter einlassen. So offen gesinnt sie also scheinen, im Kern ist es schwer für anders gesinnte sie zu erreichen.
Roig’lann bedeutet in Navarc, der alten Sprache der Zihan’valer „Höhlenland“ und beschreibt die exotische Art, wie dieses Volk ihre Behausungen und Städte anlegte. Von seinen Bewohnern wird es hingegen Ar’a D’widan genannt, „das Land des Wydas“ der ihren Augen das göttliche Wesen darstellt, welches die Welt einst schuf.
Die Roig’lanner nennen eine Region ihr Eigen, die geprägt ist von heißen Steppen und Wüsten mit wenigen Oasen dazwischen. An der einen Seite vom Meer, an der anderen von Bergen eingezäunt, hinter denen Dschungel und die größte Wüste Zicbars warten, haben sie sich entschieden ihre Zuflucht im Fels zu suchen. Ihr Volk ist daher bekannt, begnadete Steinmetze hervorzubringen, die Wohnungen und gar ganze Städte in tief gelegte Kavernen verlegen, wo es angenehm kühl ist. Sie leben daher in der Dualität von Hitze und Kühle, ganz genauso wie ihr Götterwesen, der Wyda, mit seiner warmen und kalten Form.
Die Roig’lanner sind nicht das freundlichste Volk gegenüber Fremden, doch wer bei seinen Reisen durch die Wüste und den Stopps in den Höhlen genau hinsieht, der wird erkennen, dass es auch in ihren inneren Reihen Unfreundlichkeiten gibt. Doch Vorsicht! Jeder Frage danach, weshalb diese Menschen so anders behandelt werden jedoch, lässt auch den letzten Rest fragiler Gastfreundschaft vergehen.
Kommt noch. Platzhalter.
Das große Land Nexos, war für etwa zweihundertfünfzig Jahre die wohl mächtigste Nation Zicbars. So mächtig sogar, dass es das schreckliche Imperium mit animorierten Kampfmaschienen in die Knie zwang und den Rest der Welt seit jeher im Einklang hielt. Obwohl es sich selbst offiziell „Civitas Reminiscentiae“ nennt, ist es besser bekannt durch die Beschreibung, welche die Nexianer Außenstehenden antragen: „Patria Reminiscentiom“, die Heimat der Reminiszenten.
Nexos Landesgrenzen waren durch einen undurchdringlichen Wall geschützt, welcher aufgrund seiner Aurora-ähnlichen Aussehens als „Nexianische Dämmerung“ bekannt ist. Nur Eingeladene wurden durch diese Grenze gelassen und diese waren in der Regel nur Remini und Erwachte, daher gibt es kaum Berichte von Außenstehenden über das Land. Die nexianischen Händler und Forscher, welche in die Außenwelt reisten, erzählten nur von einzelnen Wunderwerken aus ihrer Heimat:
„Machinas“ so groß wie Häuser und geformt wie Humanoide, die landwirtschaftliche Arbeiten erledigen. Fliegdende Städte, die wie von selbst schweben. Eine ganze Population aus Remini, die alle möglichen Facetten der Reminiszenz benutzen können. Kollegien und Universitäten, welche die Anfänge dieser Welt entfaltet und den Kern der Welt verstanden haben.