Das navarcische Alphabet unterschiedet sich in seiner Namensgebung nicht großartig von anderen. Während „Alphabet“ vom griechischen ἄλφα (álpha) und βῆτα (bêta), also den ersten zwei Buchstaben kommt und das deutsche (bzw. lateinische) Alphabet auch „ABC“ nach seinen ersten drei genannt wird, so heißt das navarcische Alphabet VIEA
).
💡 Zu beachten ist, das hierbei der 4. Buchstabe, also U
), ausgelassen wird. Dies hat kulturelle bzw. philosophische Gründe, die im laufe dieses Artikels klarer werden.
(Das navarcische Alphabet VIEA
) hat 26 Grundbuchstaben, welche jeweils mindestens zwei Formen besitzen. Alle Buchstaben haben eine punktierte Version, welche den Kleinbuchstaben zu einem Großbuchstaben umwandelt. In der Keilschrift, in welcher die meisten Lektionen geschrieben sind, ist es noch sehr einfach Klein- und Großbuchstaben zu erkennen, da sie sich nur minimal unterscheiden.
Navarcisches Alphabet
💡 Das Navarcische Alphabet ist hier in der ersten Zeile in seiner Keilschrift gezeigt. Die zweite Zeile zeigt dieselben Buchstaben im erweiterten lateinischen Alphabet, das für die deutsche Sprache verwendet wird.

💡 Das navarcische Alphabet beginnt mit dem GroßbuchstabenV
und endet mit dem Kleinbuchstabenw
Am ersten Buchstaben V
sieht man den Keil, auch Stern genannt, in der Mitte des Buchstabens, welcher ihn zum Großbuchstaben macht: V
. Dies nennen wir “Punktierung”. Punktierung ist jedoch in der Regel keine Form der Akzentuierung, sie bedeutet also nicht, dass die Buchstaben anders ausgesprochen werden. Der Stern wird in der Regel mittig über dem Buchstaben gesetzt, es gibt jedoch einige Ausnahmen.
Großbuchstaben zeigen ebenfalls keinen Satzanfang an, sondern dienen nur dazu, Nomina bzw. Hauptworte anzuzeigen.
Einleitung
Ausgesprochen werden die Buchstaben weitestgehend wie in der deutschen Sprache, mit Ausnahme einiger Rückentwicklungen zur mittelhochdeutschen und althochdeutschen Sprache (beispielsweise: Buchstabe x ]).
entspricht nicht [ h ], sondern in den meisten Fällen [💡 Alle phonetischen Angaben in [ ] entsprechen dem International Phonetic Alphabet (IPA) und können dort eingesehen und angehört werden.
Weiterhin entsprechen alle hervorgehobenen Zeichen
, dem deutschen, allgemein-gängigen Schriftsystem (Lateinisches Alphabet). Beispiel:
würde in unserem Schriftsystem als Viht
geschrieben und nach IPA [fɪ:xt] ausgesprochen werden.
Das Wort bedeutet „Fichte“.
💡 Wie alle hier im Folgenden vorgestellten Zeichen ausgesprochen werden, gehen wir im späteren Abschnitt 1.2 Basis: Aussprache der Zeichen ein.
Das navarcische Alphabet unterteilt die Buchstaben nicht nur in Vokale und Konsonanten, sondern primär in die Oberkategorien der “hohe Zeichen”, “gemeine Zeichen” und “natürliche Zeichen”. Diese Unterteilung stammt mutmaßlich aus dem Zahlensystem, dem wir uns jedoch erst später zuwenden (1.3 Basis: Zahlensystem).
Die Hohen Zeichen (hier: die Hohen Buchstaben) setzen sich zusammen aus den “Herrscher”-Zeichen und den “Wächter”-Zeichen, welche diese einschließen. Die Gemeinen Zeichen (hier: Gemeine Buchstaben) wiederum setzen sich zusammen aus Funktionalen und Trivialen Zeichen. Beginnen wir mit den Herrschern, welche im Navarc die Vokale darstellen, bevor wir uns die Wächter und dann die zwei Gruppen an Gemeinen Buchstaben ansehen.
Die Herrscherzeichen { I , E , U , A , O }

💡 Alle Zeichen in der Ursprache, aus welcher auch Navarc entstand, hatten eine Bedeutung. Vieles davon ist mit der Zeit und bei der Entwicklung der verschiedenen Tochter-Sprachen verlorenen gegangen oder hat sich geändert, doch in der Klasse der Herrscherzeichen ist ein kompletter Satz an Bedeutung erhalten geblieben.
Die Herrscherzeichen sind die wohl wichtigsten Zeichen des ganzen Alphabetes. Sie geben Hinweis auf das Wortgeschlecht, Assoziierungen und vieles mehr. Gehen wir sie einmal der Reihe nach durch, da wir den ersten Buchstaben V
auslassen, da es sich bei ihm um einen Wächterbuchstaben handelt, beginnen wir mit bzw. I
.
I
steht für das Positive, das Schöne, das Gute und Erhöhende.
bzw. E
steht für das Männliche und den Mann.
bzw. U
steht für das Negative, das Unschöne, das Schlechte und Herabsetzende.
bzw. A
steht für das Weibliche und die Frau.
bzw. O
steht für alles Neutrale, das Sachliche, das Weltliche und Manifestierte.
bzw.
Wie zu sehen ist, gibt es eine klare Verteilung zwischen Gendern (Mann, Neutrum, Frau) und Werten (Positiv, Neutrum, Negativ). Diese Attribution geht durch alle Worte und auch in Zahlen über. Ein Wort mit I
oder gar Î
ist sehr wahrscheinlich ein positives Wort, während jedes Wort mit U
negativ aufgenommen wird. In ihrem Ursprung negativ konnotierte Worte sind sehr selten, in der Regel werden normale (positive oder neutrale) Worte mit einem vorgesetzten U
negativiert. Aber dazu kommen wir noch in späteren Lektionen.
Betrachtet man die Punktierung genauer, fallen in der Klasse der Herrscherzeichen viele Ausnahmen auf. Abgesehen von
und , bei denen die Sterne mittig und oberhalb des Buchstabens stehen, so fallen sie bei , und in das Zeichen hinein. Ein häufiger Anfängerfehler ist es, sie dann zu übersehen, also ist bei diesen Zeichen auf die besondere Position des Keilsterns zu achten.Die Wächterzeichen { V , S , C , Z , W }

Die Wächterbuchstaben sind darin speziell, dass ihre Gruppe, anders als jede andere Zeichengruppe, aufgetrennt im Alphabet steht. Das bedeutet, dass jedes Wächterzeichen für sich allein steht und entweder zwei andere Gruppen voneinander abtrennt, oder (in den besonderen Fällen der ersten und letzten Zeichen) alle anderen Zeichen im Alphabet entweder anführt oder ihre Reihe beendet.
- Buchstabe
V
ist der Erste im Alphabet, alle anderen Zeichen folgen ihm.
wird verbunden mit dem Ursprung, der Schöpfung und der Geburt. Er wird außerdem benutzt, um die erste Zahl darzustellen, da die navarcische Zahlenreihe mit Null beginnt. Ausgesprochen wird als [ V ]
bzw. - Buchstabe
S
ist der Siebte im Alphabet.
steht zwischen den Herrscherzeichen (vor ihm) und den Gemeinenzeichen (nach ihm).
bzw. - Buchstabe
C
ist der Zwölfte im Alphabet.
steht zwischen den Funktionalzeichen (vor ihm) und den Trivialzeichen (nach ihm).
bzw. - Buchstabe
Z
ist der Zwanzigste im Alphabet.
steht zwischen den Gemeinen Zeichen (vor ihm) und den Natürlichen Zeichen (nach ihm).
bzw. - Buchstabe
W
ist der Sechsundzwanzigste im Alphabet und ist der letzte aller Buchstaben.
Als Gegenstück zu steht für das Ende, die Ordnung und den Tod.
bzw.
In der Gruppe der Wächterzeichen gibt es nur eine Ausnahme in der Punktierung der Großbuchstaben. Beim Buchstaben
ähnlich wie bei , und der Herrscherzeichen, fällt der Stern in den Buchstaben hinein. Hier ist die Punktierung also leichter zu überlesen oder zu vergessen. Der Buchstabe hat ebenso einen beinahe eingefallenen Sternkeil, in der Regel jedoch ist er hoch genug, um gesehen zu werden.Mit den Hohen Zeichen aus dem Weg sehen wir uns nun die übrigen an: Die Gemeinen Zeichen (Funktionalzeichen und Trivialzeichen) und die Natürlichen Zeichen.
Die Funktionalzeichen { G , P , B , D}

Die Funktionalen Zeichen, auch oft zu „Funktionalzeichen“ umgeformt, haben noch immer die spezielle Funktion inne, höhere Zahlen zu bilden. Wie dies getan wird und welche sie bilden, darauf gehen wir im Abschnitt 1.3 Basis: Zahlsystem (Unterpunkt: Bildung Gemeiner Zahlen) genauer ein. Abgesehen von ihrer Funktion im Zahlensystem, ist jedoch kaum etwas über die frühere Bedeutung dieser Zeichen bekannt. Hier sind sie noch einmal aufgelistet:
- Buchstabe
G
bzw. - Buchstabe
P
bzw. - Buchstabe
B
bzw. - Buchstabe
D
bzw.
Wie sicher aufgefallen ist, sehen diese Buchstaben wie Spiegelungen aus.
ist das Spiegelbild von , genau wie die Spiegelung von sein könnte. Kann man sich also die eine Form merken, so ist es leicht, die andere ebenfalls zu erkennen. Groß- und Kleinschreibung wird durch eine Sternpunktierung oberhalb der Buchstaben angezeigt.Die Trivialzeichen { N , L , T , H , M , F , R}

Die Funktionen und Bedeutungen der Trivial Zeichen, auch oft zu „Trivialzeichen“ umgeformt, sind mit der Zeit völlig in Vergessenheit geraten. Selbst Theorien gibt es wenige, auch wenn einige Zeichen lokal mit bestimmten Objekten oder immateriellen Dingen in Verbindung gebracht werden, so sind dies häufig Bedeutungsneubildungen. Hier sind die Trivialzeichen noch einmal aufgelistet:
- Buchstabe
N
bzw. - Buchstabe
L
bzw. - Buchstabe
T
bzw. - Buchstabe
H
bzw. - Buchstabe
M
bzw. - Buchstabe
F
bzw. - Buchstabe
R
bzw.
Auch hier handelt es sich um mehrere Spiegelungen. Am einfachsten zu sehen ist dies an den Buchstaben
und , doch sieht man genau hin, so ist auch mit ihnen verwandt, indem ein Ende verkehrt wurde. Gehen wir noch einen Schritt weiter, so kann ebenso argumentiert werden, dass auch zu dieser Gruppe gehört. wäre eine Spiegelung der Mittelachse der rechten Seite von oder eine Verkehrung von und gemeinsam.Genauso ist auch leicht zu erkennen, dass es sich bei dem Buchstaben
um eine Doppelung des Buchstaben handelt. Dies ist auch in ihrer Punktierung, die nur bei diesen beiden Buchstaben unterhalb des Buchstabens liegt, reflektiert. Groß- und Kleinschreibung wird durch eine Sternpunktierung oberhalb der Buchstaben angezeigt.Abgesehen davon ist nur die Punktierung des Buchstaben
interessant, da auch hier wieder eine Ausnahme vorkommt: Der Stern wird nicht über dem horizontalen Strich, sondern darunter gesetzt. Ebenso wird der Stern bei und (vermutlich aufgrund ihrer Höhe) seitlich platziert. Dies macht es umso einfacher zu sehen, dass es sich bei diesen beiden Buchstaben um Spiegelungen handelt.💡 Der Buchstabenwird außerdem gerne verwendet um den Buchstaben zu umgehen. Obwohl dies keine Regel ist kommt er in einigen Worten als Negativierung vor, beispielseise in dem negativ-assozierten "Du".
Die Natürlichen Zeichen { Î , Ü , Ä , Ö , ß }

Die Natürlichen Zeichen, selten auch „Naturzeichen“ genannt, umfassen die spezielleren Zeichen des Alphabetes. Zu großen Teilen entsprechen diese den Umlauten Ä
, Ü
und Ö
, zu denen noch ein besonderes I
und S
kommen. Alle Natürlichen Zeichen also sind Wiederholungen voriger Zeichen, denen in der Regel ein zusätzlicher Strich gegeben wird, der sie von den ursprünglichen Zeichen abhebt. Hier sind die Natürlichen Zeichen noch einmal aufgelistet:
- Buchstabe
Î
bzw. - Buchstabe
Ü
bzw. - Buchstabe
Ä
bzw. - Buchstabe
Ö
bzw. - Buchstabe
ß
bzw.
Diesmal möchten wir uns die Punktierung ansehen bevor wir auf die Besonderheiten der Zeichen eingehen. Punktiert werden die Natürlichen Zeichen, anders als die Herrscherzeichen, wieder mittig und oberhalb des Zeichens. Dabei ist zumindest beim Buchstaben
zu beachten, das der Stern über dem Strich platziert wird, er wird nicht ausgelassen.Woher der Strich ursprünglich stammt, welcher die meisten dieser Zeichen entweder horizontal oder vertikal in zwei teilt oder was er bedeutete, ist leider verloren gegangen. Angenommen wird jedoch, (da er in Schriftstücken vor der Zeit der Punktierung zu finden ist,) das es sich vielleicht um eine frühere Variante der selben Idee handelt, die heutzutage schkicht anders gelesen wird. Andere Theorien hingegen pochen darauf, das es sich bei dem Strich um eine Erhöhung oder Verstärkung dieser Buchstaben handelt, was dadurch untermauert, wird das
noch heute so verwendet werdet werden kann:Die navarcische Sprache erlaubt es ausdrücklich, jedes
zu einem aufzuwerten, auch wenn es in der Anwesnung selten vorgenommen wird. Der Strich, welcher bei einen Knick enthält, gilt dabei dann nicht als Stern (also Großschreibung), sondern als eine Verstärkung der Bedeutung, die dieses Zeichen besitzt.- Ein Wort mit ist also besonders gut, schön oder positiv.
- Das selbe gilt für
Ein Wort mit statt ist besonders schlecht, auch diese Form ist (beispielsweise in alten Gedichten) auffindbar, auch wenn keine offizielle Regel existiert.
, auch wenn diese Form noch seltener zu sehen ist.
Es gibt jedoch wenig Hinweise wie die anderen Zeichen benutzt wurden und ihr Vorkommen scheint im heutigen Navarc eher der Konvention wegen zu sein, statt das sie eine besondere Bedeutung anzeigen. Theoretisch können aber im Zirkelschluss der beiden allgemein anerkannten Beispiele auch
als besonders weiblich und als besonders sachlich gewesen werden.Was mit einem verstärkten E geschehen ist und ob es einmal existiert hat, lässt sich jedoch nicht sagen.
Einzig für die Wahl des Buchstabens für eine Erhöhung gibt es noch Theorien:
Da
zwischen den Herrscherzeichen und allen anderen Zeichen steht, ist zu vermuten das ihm eine stärkere Bedeutung zukam, als den anderen Wächterzeichen. Und sieht man sich diese noch eimal genauer an, fällt auch auf, das wie eine erhöhte Form von gelesen werden kann. Gehörte also einmal zu den Natürlichen Zeichen, doch es löste sich von diesen ab, um den Gegenpol zu in den Wächtern zu bilden? Oder bildeten sich die Natürlichen Zeichen auf eine „natürliche Weise“ nach dem Vorbild der Beziehung von und ?Da die Akademie in Weidfort noch heute, viele Jahrhunderte nach dem Sterben der Sprache, darüber argumentiert, ist es wohl jedem selbst überlassen, dies zu entscheiden.
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